Vom Boken, der Knucke und den Bolten

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Viele ganz neue Begriffe und manche mir unbekannte Arbeitsschritte beim Flachsverarbeiten habe ich auch aus Westfalen mitgenommen.

"Boken"

Das Boken bezeichnet ein Weichklopfen der Flachsstängel vor dem Brecheln mit dem Ziel die Fasern beim anschließenden Brecheln zu schonen, weil der Brechel nicht mit so viel Kraft auf die  Stängel fallen muss. Dieser Arbeitsschritt war mir bisher unbekannt.

"Knucke und Bolten"

Der erste Hechelschritt ist hier eine Hechel mit sehr weit auseinanderstehenden Zähnen (1,5 cm) um die oberen Spitzen der Pflanzen abzubrechen. Der Abfall diente als Polstermaterial. Es kam darauf an, alle Holzteile des Flachses fein zu zerbrechen. Zu diesem Weichbrechen benutzte man einen Brechel mit stehenden Eisenkanten.

Zum abschließenden Feinhecheln dienten Hechelbretter, bei denen die Eisennägel bei jedem Arbeitsgang enger standen. Hierbei wurden auch die letzten kurzen Fasern ausgekämmt und durch kräftiges Schlagen auf die Hechelspitzen die langen Fasern aufgesplissen. Aus den bearbeiteten Bündeln wurde ein „Knucke“ gebunden (Flachszopf). Die fertigen Leinenballen hießen „Bolten“.


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